Puh, wie ich schon vor 2 Tagen schrieb ist es natürlich normal, dass so ein Riesenbaby voller Spieltrieb einiges auf den Kopf stellt, die Gemütlichkeit die schon etwas zur Monotonie wurde, verscheucht, sowohl unsere 5 Fellnasenbande wie auch wir beide, mein Seelengefährte und ich und natürlich auch Balou, uns erst kennenlernen und aufeinander einlassen müssen …
EINLASSEN!
Tja, ehrlich es waren sowohl wunderschöne Augenblicke wie auch echt herausfordernde, an unseren Nerven zerrende, in jedem Tag. Der „Kampf“ zwischen unserer „Knutschkugel“ Sidi und Balou, Balou´s Spieldrang und sein Zahnen, wo kein Schuh, kein Teppich, kein Tuch mehr vor ihm sicher ist … und das Spielen wollen mit unseren drei Muskekater … Das Belegen des Sofas … Der Umbau des Wohnzimmers, dass jeder unserer tierischen Seelenbegleiter, einen Platz findet und Balou doch das Sofa vorzieht …
Klar, vieles klappte auch erstaunlich gut und schnell: Küche, unsere Schlafzimmer und Bad sind Tabu – da hielt sich Balou schon nach zwei Tagen zu 90% dran. Klar, gab und gibt es auch jetzt noch Versuche ob wir das wirklich ernst meinen … ein klares NO! Reicht da aber inzwischen. Bedeutete aber auch, mit Prinzessin Sidi klarer zu sein … Auch gab es schon kurze Annäherungen, erst zwischen Felix und Balou und gestern zwischen Garfield Balou … Trotzdem reißen die drei Kater seinen Spieltrieb noch immer – was diese als Gefahr einstufen und davon rennen und er damit noch mehr Spaß hat … huuufff …
100erste TRAININGSVIDEOS
Schlief er, saßen wir vor Trainingsvideos. Teilten uns das Wahrgenommene mit. Wie bekommen wir dieses erst 31 Kilo schwere Baby in seine Mitte?
Dann platzte etwas in mir. Ich war von den Haarspitzen bis zu den Zehennägel, nachdem seine Milchzähne eine weitere kleine Wunde in meine Hand schlug, voller Wut und Verzweiflung. Ich zog mich in mein Zimmer zurück. Na ja, der Cocktail an Wut/Verzweiflung ergoss sich dann über meinen Gefährten. Das ist dann der Moment, wo es bei mir Klick macht und ich ein paar Mal tief durchatme, mich hinsetze und erst einmal in mich hinein fühle und dann meine wahrnehmen dessen was geschieht beginne mit ihm auszugraben …
BALOU, DER SPIEGEL
Okay, was ist mit uns los?
Wie fühlen wir uns mit ihm, in diesem Gewusel, als Paar …?
Wir waren beide Überfordert. Das war schon mal ein guter Ausgangspunkt. Was geschieht in Dir, in mir, wenn ich überfordert bin? Was geschieht unter den Tieren, vor allem zwischen Sidi und Balou?
Den ganzen Prozess nun niederzuschreiben würde den Rahmen einer Kurzerzählung sprengen.
Aber, was ist mir klar geworden?
Ich ließ mich nicht wirklich auf Balou ein. Klar ja es ist super süß, aber etwas in mir sträubte sich, mein Herz für ihn zu öffnen …
Sidi wurde vor Balou von meinen Seelengefährte wirklich TOTAL verwöhnt. Sie wollte kuscheln, er ging darauf ein. Sie war die Nummer 1, gefolgt von Felix … dann kamen die anderen Tiere. Und auf einmal fordert ein Riesenwelpe seine ganze Aufmerksamkeit. Was geschieht energetisch dann? Ganz einfach, die beiden haben begonnen um den Platz an seiner Seite zu kämpfen …
Und ähm, ja auch ich „kämpfte“ um seine Aufmerksamkeit, sein mich sehen, um Zweisamkeit …
Also brauchen wir uns nicht wundern, dass die Tiere „verrückt“ spielen und alles durcheinander gewirbelt wird.
PROBLEM ERKANNT
Problem gebannt. Für mich war Balou sein Hund. Er wollte doch einen „richtigen“, sprich großen Hand.
Moment, zu Recht warf mein Gefährte ein: Eh, wir haben zusammen entschieden ihn aufzunehmen.
Si! Stimmt.
Mir wurde klar, gerade bei der Hunderasse geht es nur mit Liebe und ich war aber nicht bereit, ihn wirklich in mein Herz zu schließen, ihn zu lieben …
Während wir sprachen wurden Balou und Sidi ruhig und legten sich, jeder an seinen von uns zugewiesenen Platz. Mein Gefährte entspannte sich, nach nun 8 Tagen zum ersten mal wieder und döste dann, mit der Sidi-Knutschkugel im Arm ein …
Ich entschied, Balou zu lieben und WOW …
Ich habe eine Stunde total in der stillen Liebe, voller Freude und totaler Verbindung mit ihm „gespielt“. Leckerle vor die Nase. Wenn er danach schnappen wollte, ein ruhiges aber klares NO!, mit Handzeichen und „Schlafen“ (also Platz machen) angedeutet, dass er das Leckerli bekommt, sobald er sich ruhig hinlegt. Klar wusste er erst nicht was ich von ihm will. Da kam Sidi hinzu und wollte natürlich auch Leckerli. Bekam sie auch, nachdem sie „schlafen“ ausführte und WOW, bei der nächsten Runde mit Balou, er hatte uns sehr genau beobachtet, hatte er sofort verstanden, was er tun soll um das Leckerli zu bekommen … Nach zirka fünf Durchgängen: Ich Leckerli vor die Nase, erhobener Zeigefinger (= no), Hand langsam von oben nach unten auf mein Bein klopfen … und er lag entspannt da. Und dann, Leckerli kurz schnuppern, „schlafen“, Leckerli bekommen …
Zwischendurch kam Sidi immer mal wieder und bekam, Anweisung ausführenden, natürlich auch noch Leckerli.
Dann gab es Abends noch einmal so richtig Zoff zwischen Sidi und Balou – bisher haben wir sie vor ihm geschützt aus Angst er könnte ihr mit seinen Riesenpranken und seinem Gewicht weh tun … Diesmal standen wir einfach nur in Balougriffnähe und ließen es Sidi selbst regeln, die dann auch nach seiner Pfote schnappte, so das er kurz aufheulte … es nochmals versuchte den Rang über ihr einzunehmen, sich dann aber durch ihr echt fast schon Löwen knurren, zurück zog …
Tja, Begegnungen werden erst dann liebevoll, nährend, erfüllend – wenn ich/du uns entscheiden, unser Herz wirklich zu öffnen und uns so auf die innere Schönheit des Gegenübers einlassen und somit auch unsere eigenen fühlen/erkennen.
Namaste,
Michèle