Du fühlst, dass du dich trennen musst – schaffst es aber nicht?
Wenn du mit einem Menschen zusammen bist, von dem du dich erniedrigt, abgelehnt, weggeschoben, im Stich gelassen, abgewertet … und so weiter, fühlst, steckst Du in einer perspektivlosen Verbindung. In einer massiven Verstrickung, in der beide ihre Anteile haben.
Es ist eine Verbindung die dich oder auch beide, nach und nach leer fegt, auslaugt und als Höhepunkt dahin geht, dass körperliche Disfunktionalitäten bei einem oder beiden, auftreten: Durchfall. Herzrasen oder Herzrhythmusstörungen, Schwindel, Übelkeit, Schlaflosigkeit oder Schlimmeres.
WAS PASSIERT DA ZWISCHEN EUCH?
Lass uns dies mal genauer unter die Lupe nehmen, was in solchen Beziehungen aktiviert wird und warum es schwer fällt sich zu trennen und erst Recht sehr schwer ist, diese Muster zu durchbrechen, wenn nicht beide den Fokus, den Seelenruf haben, ihre Programme erkennen, durchschauen und auflösen zu wollen. Warum es für beide so schwer ist, sich voneinander zu trennen. Sie halten abwechselnd aus unterschiedlichen Gründen aneinander fest, die ich im Laufe dieses Beitrages hoffentlich noch verständlich erläutern werde. 🙂
DAS INNERE VERLETZTE KIND
Oder anders, die unverarbeitet Kindheitserlebnisse (Traumata). Ausgangspunkt solcher Beziehungen sind zwei tief verletzte, sich in der Kindheit abgelehnt, ungeliebt fühlende Kinder. Auf einer höheren Ebene kommen diese beiden zusammen, um den Akt der Heiligen (heilende) Liebe zu erfahren. Also das Vergeben und Loslassen der Kindheitstraumata.
Dies gemeinsam zu bewerkstelligen kann nur geschehen, wenn beiden klar ist, dass da in ihnen selbst beziehungsverhindernde Muster immer wieder aktiv werden und diese zu sich nehmen. Immer und immer wieder, bis die Kindheitsmuster überschrieben sind.
In diesen Kindern stecken alte Gefühle von Verlassenheits-, Bindungsangst sowie mangelnder Selbstwert (Selbstliebe). Fehlende innere Stabilität, Überforderung, Orientierungslosigkeit, Verwirrung, Schmerz, Trauer, Wut, Angst.
In einem Satz zusammengefasst könnte einer der folgenden Glaubenssätze tief verankert sein:
Ich bin falsch.
Ich bin nicht gut genug.
Ich bin unerwünscht.
Ich bin zu viel.
Alle Frauen sind …
Alle Männer sind …
Beziehungen sind … Unfreiheit, Einengung, ich muss mich anpassen, ich muss den Mund halten, ich darf nicht ich selbst sein, etc.
DIE ABLEHNUNG VON MUTTER ODER/UND VATER
Je nachdem von wem wir uns als Kind abgelehnt, ungeliebt, nicht gesehen und weggeschoben fühlten, lehnen wir als Erwachsene meist unbewusst, den Partner (Vater) oder die Partnerin (Mutter) ab. Dies ist den meisten Menschen gar nicht bewusst. Denn eine offene Ablehnung oder Auflehnung gegen die Eltern, können wir uns als Kind nicht „leisten“ – da wir auf die Eltern, die Versorgung angewiesen sind oder weil es z.B. dazu führt, dass wir verprügelt, eingesperrt oder verbal nieder gemacht werden. Diese Ablehnung/Auflehnung als Kind muss also ins Unterbewusstsein rutschen, damit wir überleben können.
Die Muster die sich da installieren sind die Reaktionen die man aus der Traumatherapie kennt:
Angriff: Subtile niedermachende Sätze und Äußeren – die man natürlich NIE so gemeint und gesagt hat.
Flucht: In solchen Verbindungen meist nicht real jedoch emotional. Der andere entzieht sich einfach. Sei dies real indem er raus geht oder sich in seinen „Hobbyraum“ verkriecht – wo der andere keinen Zutritt hat. Oder aber in Süchte flüchtet und so nicht mehr erreichbar ist.
Erstarrung: Aus meiner Sicht die schlimmste Programmierung – weil diese am ehesten zu körperlichen Symptomen bis hin zu ernsthafter Erkrankung führen kann.
Jeder Erwachsene hat Mensch, der in einer disfunktionalen Familie aufgewachsen ist, der sich als Kind abgelehnt, unwillkommen fühlt, „kennt“ alle drei Programme nur von Mensch zu Mensch anders gewichtet. Jeder Erwachsenen Mensch mit einem inneren verletzten Kind, hat seine „Lieblingsstrategie“ um den Schmerz, der durch die Partnerin, den Partner um diesem kindlichen Schmerz entkommen zu wollen. Was natürlich nicht geht. Egal ob du eher zu Angriff, zur Flucht oder zur Erstarrung neigst – in dir drin tut es weh und es ist nicht der Schmerz, den der andere Mensch dir antut, sondern der, den du als Kind erlebt hast und verdrängen, ins Unterbewusstsein schieben musstest.
Wenn du mehr zu den automatisierten Traumaprogrammen erfahren möchtest, findest du dazu unzählige gute Videos in YouTube oder auch auf meinem YT-Kanal: Dein Trauma und Du
DAS DRAMENDREIECK
Diese kindliche Traumatisierungen binden die Liebenden ans Dramendreieck von Retter, Opfer, Täter. Das erlebte „Spiel“ der Kindheit, wiederholt sich 1:1 in den Partnerschaften die verletzte Kinder miteinander eingehen. Kein Wunder, dass es so viele Paare sich schon nach kurzer Zeit trennen oder es gar im schlimmsten Fall zu Mord in der Partnerschaft führt.
Es gibt viele gute Videos auf Youtube zum Dramendreieck. Auch in meinem YT-Kanal habe ich dazu ein Video gemacht.
Nur zwei sehr bewusste und am Erwachen interessierten Menschen werden gemeinsam diese unbewussten Programme erkennen und auflösen können. Nur wenn beide sich jeweils erkennen, dass sie gerade in einer Projektion stecken. Das innere Kind, das Gegenüber, die Liebste, den Liebsten mit dem Elternteil verwechseln, von dem sie sich zutiefst verletzt fühlten und noch fühlen. Nur wenn beide erkennen, dass das innere Kind in uns in Frieden kommen muss, kann ihre Verbindung in eine Beziehung auf Augenhöhe hinein wachsen.
Dies bedeutet viel „Arbeit“, Selbstreflexion, zu sich und seinen „dunklen“ Aspekten, die da als Retter, Täter oder Opfer mit Angriff, Flucht oder Erstarrung reagieren, gesehen und zu sich genommen wird, können wir unser inneres Kind der Heilung zuführen.
Das ist mit Schmerz, Wut, Trauer, Angst, Verzweiflung, Orientierungslosigkeit und teilweise mit unangenehmen körperlichen Symptomen verbunden. Es ist ein Sterbe und Wiedergeburtprozess und beides geschieht in Wellen.
Davor ist kein Paar gefeit. Zumindest kenne ich kein Paar, welches lange zusammen ist, nicht durch schwierige Prozesse ging, die nicht immer wieder vor der Entscheidung standen, Gehen oder Bleiben. Wir sind ALLE verletzte Kinder, die einen mehr, die anderen weniger. Aber auf den Grad der Verletzung kommt es nicht an sondern auf unsere Entscheidungen die wir als Erwachsene nun für uns treffen. Auf unsere Absicht die wir für unser Leben haben.
WER WILL ICH SEIN?
Das Opfer oder der Retter, den wir in der Kindheit waren ICH SELBST, dass göttliche Wesen welches ich bin? Natürlich muss dazu erst einmal wahr genommen werden, welch Rolle ich als Kind übernommen habe. Die einzige Rolle die oft im verbogenen bleibt, ist die des Täters. Oder die nicht gesehen und vom Umfeld verstanden wird. Zum Beispiel bei aggressiven Kinder. Die wenigsten Kinder werden in ihrer Kindheit jedoch Täter ihren Eltern gegenüber. Sie schweigen und schlucken die Verletzungen und Abwertungen sowie die Ängste hinunter und glauben dann, dass sie zu Recht geschlagen, gedemütigt, abgewertet, im Stich gelassen werden, weil sie ein schlechtes, böses Kind sind – sonst würden die Eltern doch nicht so reagieren …………..
Und ja, im Extremfall, geschieht immer wieder, werden auch Kinder zu Täter mit Mobbing an ihren Mitschülern oder mit meist viel verheerenden Folgen für ihr Umfeld – Mord der Eltern, Schulkameraden und so weiter. Ich glaube nicht, dass ich dies vertieft ausführen muss. Jeder von uns hat schon über solche Kindertaten gelesen und davon gehört.
SELBSTREFLEXION
Solche tief sitzenden Programme können wir nicht alleine lösen – weil diese Programme ja subtil und aus dem neurogenen Nervensystem automatisch aktiviert werden. Die erste Entscheidung ist, ich will da raus! Also das fühlen, mit mir stimmt etwas nicht. Was für viele Menschen ein riesiger Schritt ist, gerade wenn der mangelnder Selbstwert (Selbtliebe) sehr ausgeprägt ist. Man fühlt sich eh schon wertlos und nun soll man sich auch noch eingestehen, mit mir stimmt etwas nicht. Das ist wirklich ein großer Akt, den viele Menschen nicht schaffen. Und so schlüpfen sie in Rollen, kreieren Identitäten – heute bis dahin, dass sie sich als Fuchs, als Hund, Frauen als Mann, Männer als Frauen, als Geschlechtslos identifizieren und darum kämpfen, als das was sie sein wollen, geliebt, anerkennt, gelobt zu werden. Da sie sich nicht eingestehen können, mit mir stimmt etwas nicht in mir, ziehen sie sich eine Maske über und suchen gleichgesinnte um da wenigsten das Gefühl zu haben: Ich bin richtig. Ich bin besser als die Spießer. Ich werde dafür geliebt, bewundert und so weiter (Kurzfassung).
Es ist bei vielen Menschen fehlende Selbstreflexion. Dahinter steckt das sich ungeliebte, sich nicht gesehene, geliebte und sich sicher und im Elternhaus verstandene und sich geborgen fühlende Kind.
Kurzform: Das sich im Stich gelassen Kind.
Namaste,
Michèle – Botschafterin zwischen den Welten
Lach, ja es sieht so aus, als würde ich mich als Botschafterin identifizieren. Doch dies ist nicht meine Identität sondern mein Wirken für die Auflösung der Trennung von uns selbst, die wir in der Kindheit und durch das herrschende System erfahren.