Seit meiner Kindheit begleitet mich das Thema der zwischenmenschlichen Beziehung zueinander, der Interaktionen die Geschehen, wenn Menschen aufeinander treffen. Aufgewachsen im Gastgewerbe, umgeben von Gästen und Arbeitnehmer*Innen hatte ich viel zu tun mit Beobachten und ja, meist auch mit verwirrtem Staunen, dessen wie Menschen miteinander umgehen, was sie reden, was sie glauben, für was sie einstehen und gehen …
So ist das Erforschen meines eigenen Tuns und Lassens zu meiner Berufung geworden. Warum denke ich so, ist das wie ich etwas sehe und interpretiere die Wahrheit?
DIE WAHRHEIT
Für mich war schon in jungen Jahren klar, DIE WAHRHEIT gibt es nicht. Niemand kann sie für sich beanspruchen, niemand hat die wahrere Wahrheit als ihr/sein Gegenüber. Verändere ich nämlich um einen Millimeter meiner Sichtweise auf das äußere Geschehen und auf mich selbst, stellt sich eine vermeintliche Wahrheit wieder ganz anders dar …
REGELN UND WERTE
Ja, jeder Mensch erschafft sich um sich auf diesem riesigen Jahrmarkt Erde zurecht zu finden, eigene Regeln und Werte für die sie/er einsteht. Doch dies bedeutet noch lange nicht, dass die Regeln und Werte der Anderen, der/des Partnere*in falsch sind … sie sind nur anders, mir vielleicht schwer verständlich und meinen entgegengesetzt …
Jedoch gerade diese unterschiedlichen Regeln und Werte führen in Partnerschaften oft zu Krisen, Streit, Ablehnung, sich unverstanden, abgelehnt, nicht für voll genommen werden, etc. Die anderen Regeln und Werte stellen dich in Frage und statt sie erst einmal in uns rein zu lassen, zu fühlen, was das uns Fremde, Anderer auslöst schießt Ego gleich dazwischen, rechtfertigt und verteidigt die eigenen Regeln und Werte. Ein Kampf ums Rechthaben wird kreiert, das Zuhören und Mitfühlen, in sich hinein fühlen wird abgeschnitten und ehrlich, damit verpasst du eine Chance, wehrst das Geschenk ab, welches dir das Universum durch einen anderen Menschen gereicht wird …
Verteidigung und Recht haben wollen, ist ein Instrument welches uns schwächt, welches uns im Endeffekt von uns selbst trennt aber uns vorgaukelt, dass wir ja nur für uns einstehen, gut für uns sorgen, bei uns sind …
BEI MIR SEIN
Dies bin ich in dem Moment, wo ich dem mir fremden wirklich zuhören und in mich hinein lassen, aufnehmen, drehen und wenden kann. Wenn mir bewussts ist, ich habe nur eine einzige Wahrheit, meine eigene die ebenso wie jede Wahrheit aller anderen ein Konstrukt, mögliche Stützen sind die gerade im Liebesraum zu anderen Menschen immer und immer wieder von mir in Frage gestellt, erforscht werden und JA auch, wachsen, sich verändern und erweitern dürfen …
LIEBE ist der fruchtbarste Boden für dein Wachstum, deine Erweiterung, deine Transformation, deiner Auflösung von übernommen Programmen, dein dich selbst erkennen, deine Befreiung.
Wenn du deine/n Partner*in als deine fruchtbaren Boden zu dir selbst erkennst, beginnst du so viel über dich selbst zu erfahren, beginnst du den Weg zu dir selbst.
Michèle