Ich fühle mich wie in eine Parallelwelt hinein kapituliert. Das faszinierende ist, die Leere die dadurch in meinem Kopf entsteht. Ich schmunzle vor mich hin und schüttle den Kopf. In mir ist es Ruhig, in Frieden.
Es ist für mich faszinierend: Eine Situation in der der Verstand nichts heranziehen kann um Zukunftsszenarien durch zu spielen. Eine Situation, die er noch nie erlebt und abgespeichert hat. Er ist sprachlos – wie schön, wenn er mal seine Klappe hält. Wenn er nichts weiß. Keine Antwort hat. Keinen blasen Schimmer, was als Nächsten kommt, geschieht …
Alles offen …
15 Tage soll der Mensch zu Hause bleiben. Bars sind geschloßen. Am Strand entlang zu gehen, verboten. Einkaufen gehen darf man. Tabakläden dürfen auch geöffnet bleiben. Ich hoff ja nur, dass kein WC-Papier Notstand ausbricht
Ich sitze da, höre Musik und … schüttle den Kopf und es schmunzelt in mir.
Fehlt mir der nötige Ernst?
Nimm ich die Krise, den Virus auf die leichte Schulter.
Ja, vermutlich.
Die Situation ist so Neu, dass ich nur schmunzelnd kopfschüttelnd da bin.
Egal was der Auslöser ist, und ja, ich weiß das Menschen an diesem Virus sterben können, so wie u.a. viele an Hunger, in Kriegen, bei häuslicher Gewalt, durch Beschneidungen, durch andere Krankheiten, durch Alkoholmissbrauch, durch einen Autounfall oder bei der Flucht im Meer ertrinken und dabei ihrem irdischen Gewand enthoben werden …
Das davor empfand ich als grausam. Doch irgendwann löste sich alles auf. Die Erinnerung an irdisches Sein verblaste. Absoluter Frieden. Stille.
Alles in mir sträubte sich, dies meiner geliebten Tochter antun zu müssen. Ihr zumuten zu müssen, dass sie mich beim nach Hause kommen nach der Schule, Tod im Wohnzimmer auffindet … Schmerz. Trauer. Schmerz.
Dann enthoben werden. Vergessen. Annehmen. Einverstanden sein. Gehen.
Als ich wieder zurück kam, überflutete mich eine Welle tiester Dankbarkeit, dass dieses Szenario nicht in unserem gemeinsam Lebenskript stand.
Sie wollte am 18. März hier ankommen. Wir haben uns beide auf ein paar gemeinsame Tage gefreut. Haben uns schon einige Monate nicht mehr gesehen. Schade. Ja, ich hätte gerne mal wieder Zeit mit ihr, außerhalb von Skype, verbracht.
Ich kann es noch gar nicht erfassen.
Ich sitze da und schmunzle kopfschüttelnd in mich hinein.
Surreal.
Spuki.