ICH LIEBTE SIE – REAKTION

ICH LIEBTE SIE – REAKTION

Auf das veröffentlichte Gedicht eines Mannes an seine Ex-Partnerin und eine Rückmeldung darauf:

Sie kann froh sein, ihn los zu sein, finde ich ……… Er schwelgt jetzt in Selbstmitleid- doch er sollte mal versuchen, sein Selbstwertgefühl zu erhöhen – das ist schwere Arbeit.

Link zum Gedicht: https://aussteigen.eu/ich-liebte-sie/

Ja, dessen ist der Verfasser sich bewusst – Selbstwert und Bindungsangst …

Und ja, dies zu regulieren ist anstrengend, da man sich ja ständig reflektieren und hinterfragen muss. Kenne ich auch von mir, wenn Traumafolgereaktionen greifen, dann ist die Selbstreflexion oder das wieder Aussteigen aus z.B. der Erstarrung = sich ungeliebt, abgelehnt, nieder gemacht, etc. fühlen, viel Arbeit und gelingt auch nicht sofort auf Knopfdruck …

Jeder Tiefflug in die „Störung“ raubt ja auch sehr viel Energie und das führt dann zu Selbstmitleid und … zu Schuldzuweisungen: Hätte sie/er nicht so und so reagiert … dies und das nicht gesagt … dann würde ich jetzt nicht leiden, nicht erstarren, nicht so abweisend reagieren …

Da ist dann eine große Erwartung an den Partner da, die dieser vielleicht aus seiner Struktur, aus seinen Abwehrmechanismen nicht „leisten“ kann …

Ob man zusammen bleibt oder nicht steht auf einem anderen Blatt. Manchmal ist es wirklich die einzige Lösung, sich zu trennen, damit man aus dem Knäuel das sich gebildet hat raus ist und es erst dann von Außen betrachten und seine Anteile anschauen kann.

Im Endeffekt haben wir doch alle irgendwie eine Persönlichksstörung. Welche Kindheit verläuft schon im Rahmen von totaler Sicherheit, Geborgenheit, Freiraum zur eigenen Entwicklung mit der Unterstützung der erwachsenen Bezugspersonen? Und ja, manche inneren Kinder sind verletzter und „empfindlicher“ oder labiler als andere …

Gehen wir dann eine Partnerschaft ein, dann kommt unbewusst und von einem selbst ungewollt, das Alte hoch – dazu braucht es bei manchen Menschen nicht viel, dass sie in ihr altes Trauma hinein wieder hinein fallen.

Ich denke aber nicht, dass dies vorsätzlich und bewusst geschieht. Ja, mag sein, dass es auch solche Menschen gibt, die Freude daran haben andere zu manipulieren, zu degradieren, zu verurteilen, sie klein zu machen … Diese Menschen gibt es sicher auch – und egal ob sie das bewusst machen oder eben, wie die meisten Menschen unbewusst geschieht, im Endeffekt ist es eben auch eine Traumafolge aus der Kindheit.

Hier mehr Verständnis für sich selbst und damit auch für die Unzulänglichkeiten des Gegenübers zu lernen, könnte uns allen gut tun und uns im eigenen Prozess raus aus den automatischen Traumareaktionen unterstützen.

Doch wie gesagt, dieses sich selbst reflektieren ist Arbeit. Und nicht jede Reflektion ist auch die Wahrheit – sondern eine Momentaufnahme die eine Erklärung aus einer Verletzung heraus liefert, an die man (ich) ja dann glaubt und zur Wahrheit wird … bis ich vielleicht ein paar Tage später erst klar auf dem Schirm habe, dass ich wieder völlig in meinen Film gerutscht bin und jedes Wort oder jede Geste meines Gegenübers als etwas empfunden habe, was er mir vorsätzlich sagt/“antut“ um … zu … Ja, vielleicht um Abstand von mir zu bekommen, weil es auch für den Anderen in seinem Film (Traumafolge) gerade mehr ist, als er verarbeiten und zulassen kann …

Wow, ich danke Dir von ganzen Herzen für Deine Zeilen, die mir gerade eine schöne Selbstreflexion schenkte, sanfter und achtsamer, liebevoller mit mir selbst und dem Gegenüber anzuschauen.

DANKE.

In Liebe,
Michèle

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