ON/OFF DES DRAMENDREIECKS (2. Teil)

ON/OFF DES DRAMENDREIECKS (2. Teil)

Das Spiel des Dramendreiecks. Heute möchte ich mit dir, wenn du mitkommen magst, tiefer in das eintauchen, was konkret in bei einem Dramendreick die Liebenden miteinander aufführen und was dabei von beiden gesehen werden muss, wenn daraus eine stabile und wirklich aus der Liebe kommende Verbindung zueinander, entstehen soll.

Wir sprechen im Dramendreick von Opfer, Täter, Retter und keine dieser Rollen ist einfacher oder besser als die anderen beiden. Meist haben verletzte innere Kinder eine „Lieblinsrolle“. Ihre Strategie mit der sie ihre Kindheit „überlebt“ haben.

Jeder der Rollen triggert im Gegenüber seine bevorzugte Rolle.

In der traumasensiblen Therapie kennt mal als Auswirkung des verletzten inneren Kindes: Angriff, Flucht und Erstarrung.


DER TÄTER

Der Täter neigt zu verbalen verstecktem oder offenen Angriff bis hin, im Schlimmsten Fall, zu körperlichem Angriff. Diese Rolle ist in der Kindheit eher den Eltern gegenüber selten. Wirkt sich aber auf dem Schulhof aus.

Doch es ist nicht so, dass der Täter sich nicht und vor allem als OPFER fühlt. Opfer seiner Eltern, Opfer eventuell des Mobbings von Schulkameraden, Opfer eines Lehrers von dem er sich abgelehnt, mies und ungerecht behandelt oder lächerlich gemacht fühlt.

Manche Kinder lassen es über sich gehen und schlucken den Schmerz hinunter. Anderen Kinder platzt irgendwann der Kragen mit teilweise verheerenden Folgen.

 

DAS OPFER

Sowohl der Retter wie auch der Täter fühlen sich hinter ihrer bevorzugten Rolle als Opfer ihrer Kindheit. Ist die Opferrolle jedoch die „präferierte“ Rolle als Kind zum überleben installiert worden, ist es sehr schwer da raus zu kommen. Ein Opfer hat viele negative Glaubenssätze in sich verankert:

Ich bin nicht gut genug. Nicht klug genug. Ich bin nicht liebenswert. Nicht stark genug. Ich schaff das (was es dann auch immer ist) nie. Ich bin zu schwach. Zu Hässlich. Und so weiter.

„Du hast ja keine Ahnung was mir alles widerfahren ist …“, ist ein beliebter Satz von Opfern. Sie sind zutiefst noch mit dem verletzten, missbrauchten Kind verbunden wird.

DER RETTER

Jeder Retter braucht ein Opfer, welches er retten kann. Es sind oft die Menschen, die für andere alles tun und sich selbst oft vergessen. Es sind Gutmenschen hinter deren Maske sich aber auch das Opfer und der Täter verbirgt. Sie sind jedoch hilflose Helfer. Den die meisten Opfer wollen nicht gerettet werden oder fühlen sich vom Retter, unterdrückt, manipuliert, klein gemacht, abgewertet und ihr mangelnder Selbstwert wird aktiviert – was sie jedoch bewusst meist nicht wahrnehmen.
Der Retter selbst kämpft meist gegen Windmühlen. Den ihre Retterrolle aktiviert in ihrem Partner die Opfer- oder Täterrolle und der Retter wird früher oder später als vom Gegenüber als Täter empfunden. 

 
AUSSTIEG AUS DEM DRAMENDREIECK

Nur wenn beide sich dieses Spiels bewusst sind, können sie es vielleicht schaffen, daraus auszusteigen. Dies ist in einer Partnerschaft kein Sonntagsspaziergang bei warmen Wetter über eine blühende Wiese voller Schmetterlinge und sanften Wind, der die Haut streichelt. Haben die Aspekte des Täter, Opfer, Retters und ihre Traumareaktion darauf, Fluch, Angriff, Erstarrung, nicht erkannt, werden sie sich gegenseitig im Laufe ihres Zusammenseins mehr und mehr ins Dramendreieck hinein ziehen.

Am Schluss sind empfinden jeder den anderen als Täter: Du bist Schuld … Du tust doch immer … Du sagst doch immer … Du schreist mich doch an … Du greifst mich doch an … Du verhältst dich völlig respektlos … Du … Du … Du …

Jeder fühlt sich als Opfer des Anderen. Der eine reagiert mit Erstarrung, den nächste mit emotionaler Flucht, also mit der inneren Kündigung. Er steigt aus der Beziehung aus ohne zu Gehen. Der nächste reagiert mit Angriff, verbal oder körperlich.

Seit ihr an diesem Punkt angelangt, egal wer welche Rolle spielt, wer sich hinter welcher Maske nur noch vor dem Gegenüber versteckt, die Verbindung zum Du und sich selbst wieder, wie als Kind gekappt ist – DANN IST ES MEIST SCHON ZU SPÄT!

Dann ist es für beide gesünder und hilfreicher sich zu trennen und im Alleinsein, sich seinem inneren verletzten Anteile des inneren Kindes ENDLICH zuzuwenden und seine eigenen kindlichen Überlensstrategien bewusst zu werden.

 
DAS SCHMERZLICHSTE BEI SOLCHEN TRENNUNGEN

Auch wenn es eine Zeit gab, meist die erste Zeit eurer Beziehung in der ihr noch über alles reden konntet, die Streits sich in einem erträglichen Rahmen bewegten, ist es bei einer Trennung in der einer von beiden, sich seiner Anteile nicht bewusst werden kann, bleibt der, der das Spiel durchschaut hat, mit all dem was er sah und wahrnahm, ALLEIN!

DU BIST NUN WIRKLICH ALLEIN!

Du bist allein mit dem inneren verletzten Kind in dir. Allein mit all den subtilen oder offenen aggressiven Abwertungen deiner Person, ALLEIN!

Du kannst sie nicht mehr, wie vielleicht zu Beginn eures Weges, mit dem du kommunizieren. Allein der Versuch führt lediglich zu noch mehr Ablehnung, Abwertung, Zurückweisungen dessen der sich mehr als Opfer des Anderen fühlt. Dessen der mehr in dem Gefängnis des mangelnden Selbstwertes (Selbsliebe) steckt.

Erlösend und ein Zeichen, von Bewusstsein, von heraus gewachsen sein aus den „Kinderschuhen, ist, dass Paare die sich trennen, irgendwann zusammen sitzen können und über ihren Weg sich austauschen können, dem anderen ihre Anteile zeigen/sagen können, um echte Vergebung bitten können, zusammen trauern können – dass sie es nicht besser wussten und konnten.

Das ist ein Zeichen, dass sie aus dem Kindheitstrauma erwacht sind und nun ihr Leben selbst in die Hand nehmen. Verantwortung für ihr Tun und Lassen übernehmen. Sich selbst in Frage stellen und über zur tiefen Reflexion fähig sind ohne die Schuld im Außen, im Du, in der Gesellschaft, in Geldsystem oder sonst irgendwo suchen und finden.

Beide sind sich voll und ganz bewusst, dass sie unbewusst der Schöpfer ihrer gemeinsamen Beziehungsstruktur sind.

Dies muss nicht bedeuten das man wieder zusammen kommt. Allein diese Hoffnung entspringt dem verletzten inneren Kind, welches weiß, dass es ohne die Eltern bis zu einem gewissen Alter, nicht überleben kann.

Doch als Erwachsene können wir ALLEIN überleben. Und das ohne Drama! Wenn aber das innere Kind noch aktiv ist, sich nach Liebe, Geborgenheit und Sicherheit von Außen sehnt, dann ist das Alleinsein eine bittere Pille. Eine Qual. Ein Opferdasein: Ich finde niemanden, weil ich nicht gut genug bin, weil ich nicht liebenswert bin, weil ich zu hohe Ansprüche habe … Diese Glaubenssätze dienen dazu, dass keine Beziehung zu anderen Menschen eingegangen wird und nur die Sehnsucht danach lebendig ist. Also Menschen die unbewusst unter Bindungsangst leiden.

Lese dazu, wenn du magst den Beitrag: Mangelnder Selbstwert

Ich empfehle dir zum Thema und Einstieg mein Video: Selbstregulation

Namaste,
Michèle – Botschafterin zwischen den Welten

PS: Wenn Du Fragen hast, dann darfst Du mich gerne kontaktieren. Ich wirke für Dich auf Spendenbasis. Meine Gabe ist das Empfangen von Botschaften oder man könnte sagen, das Lesen in Deinem Lebensbuch. Gerne wirke ich für Dich.

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